Donnerstag, 11. Februar 2021
Korridore
Ich habe dich eingesperrt, in einen Raum im Gang ganz hinten.
Ich habe die Tür fest zugezogen und den Eingang noch vermauert.
Ich habe dich ad acta gelegt.
Ja, wirklich! In eine graue Schublade mit Schloss. In einer staubigen Ecke, ganz hinten.
Doch egal was ich tue, du stehst immer wieder vor mir. Schlenderst gelassen durch die Flure, kommst direkt auf mich zu.
Dann drehst du dich um und gehst. Bleibst stehen, siehst zu mir und lächelst.
Und ich kann nicht widerstehen und folge dir. Wohlwissend, dass ich dich nie fassen werde.
Ich biege um eine Ecke, doch du gehst schon um die nächste.
Ich fange an zu laufen. Schneller. Bis ich renne.
Doch von dir ist nichts zu sehen.
Und doch bist du da. Überall in meinen Gängen. Ich weiß, es dauert nicht lange bis du wieder vor mir stehst und ich durch dich durch greife, während du mich berühren kannst.

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