Dienstag, 7. Juni 2016
Was Hühner und Gold miteinander zu tun haben
Ich dachte ja eigentlich, dass es sowas nur im Film gibt oder in Büchern. Aber nein, falsch gedacht.
Aber von vorne...
Ich bin für die nächsten drei Wochen bei meinem anderen Teil der Familie. Ich mache hier Praktikum, was bis jetzt auch ziemlich schön war. Nur so nebenbei.
Na jedenfalls war es ca 6 Uhr, als plötzlich zwei Omas in unser bescheidenes Haus traten. Die Lauterbacher Mädels, wie meine zweite Mama so schön sagte. Beide hatten überall fette Goldklunker. Mindestens drei Ringe so wie drei Armreifen und selbst die Brille war vergoldet. Eine der beiden sah ein wenig aus wie ein Clown, was wohl an ihrer merkwürdigen Sturmfrise lag. Was nun folgte war, wie bereits erwähnt, filmreif. Es war, als Stände ich mitten in einem Hühnerstall voller alter wild durcheinander gackernder Glucken. Opfer dieser Misere war meine kleine Schwester. Und natürlich meine liebe Stiefmama und meine Wenigkeit. Nun ja, ich stehe also in diesem Haufen von gackernden Hühnern, die alle meine kleine Schwester begaffen. Nicht mal das Wangenkneifen blieb ihr ersparrt. Von "bist du groß geworden" bis zu merkwürdigen Schnalz-Geräuschen war alles dabei. Und dann wurde getratscht über so viel sinnloses Zeug. Und die ganze Zeit hatte ich dieses Hühnerstall-feeling. Gegacker bis zum umfallen. Wirklich, in meinem inneren Auge sah ich nur riesen Hühner mit Goldklumpen am aufgeplusterten Körper. Doch ich tat das , was man halt so tut: Höflich lächeln und winken.
Die haben sich über Dinge unterhalten, die einfach nur niemanden interessieren. Ist das echt immer so, dass wenn man älter wird, sogar das Spargelessen bei Freunden zum spannendsten Thema der Welt wird? Bitte nicht, denn dann wäre mein Leben nur noch öde und nicht mehr lebenswert...
Ich sag euch, schmeiß den Hennen Körner hin und sie werden sich gackernd wie die Wilden darauf stürzen.
Put-put-put. Oder sollte ich lieber Goldklunker schmeißen?

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