Sonntag, 17. November 2019
Oldies but Goodies
Am Freitag war ich mit meiner Oma und ihren Freunden unterwegs...
Das klingt so, als hätte ich sonst keine Freunde, was so nicht stimmt...sie sind nur alle nicht in unmittelbarer Nähe.
Nun ja...ich war mit ihnen bei einem Konzert von Simon and Garfunkel. Ich habe mir einfach davor schon etwas zur Erheiterung - oder Beteubung, wie mans nimmt - eingeflößt. Denn so lieb ich meine Omi habe, so unglaublich anstrengend ist es auch, wenn sie andauernd davon spricht wie kacke und scheiße die Welt und das Leben sind und wenn sie mich tadelnd ansieht und hysterisch anfängt zu plappern, weil ich nicht meinem Alter enstprechend vor der Bühne rumhüpfe, sondern lieber auf meinem Barhocker sitze, ab und an von meinem Bier trinke und verträumt hin und her wippe.

Seit dem ich die Uni so kurfristig und für alle (am meisten wohl für mich) sehr unerwartet geschmissen habe, schaut sie mir penibel auf die Finger und bekommt öfter mal einen hysterischen Anfall, weil ich nicht nach 3 Wochen wieder gut gelaunt durchs Leben springe, mir einen Job suche und alles um mich herum auf die Reihe kriege. Ich brauche nur länger als zwei Minuten ein Gesicht ziehen, dass nicht heiter und fröhlich ist und schon vergleicht sie mich mit semtlichen depressiven Menschen in unserer Umgebung. Da wäre zum Beispiel mein Großcousin, der nun Anfang 40 ist und gerade erst anfängt sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Er hatte eine Essstörung und keinen sozialen Kontakt zur Außenwelt. Der Unterschied von ihm zu mir ist jedoch, dass er Schwul ist und sich das all die Jahre nicht eingestehen wollte und deshalb völlig aus dem Leben gerissen war.
Dann wäre da noch eine gute Freundin von Oma, die ab und zu in depressive Phasen verfällt und die dann einen Arschtritt braucht um sich wieder aufzuraffen. Mag sein, dass ich im Moment auch sehr viele Arschtritte brauche und meine Gefühlslage von Tag zu Tag hin und her schwinkt. Aber dehalb würde ich mich noch lange nicht als depressiven Menschen bezeichnen, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Das ist ein Zustand, der seit einem Jahr immer mal wieder auftritt. Es ist scheiße, aber nichts was ich nicht wieder auf die Reihe kriege.

Wie auch immer...der Abend war trotzdem schön. Ich liebe Livemusik - wenn es nicht zu viele Menschen sind - und musste feststellen, dass ich doch mehr Lieder der Band kenne, als gedacht. Ich liebte die Musik der 70er/80er eh schon, aber jetzt erst recht.

Gestern bin ich zu meiner Schwester und meiner Mutter gefahren. Meine Schwester und ich fahren gleich in die Stadt zum Poetry Slam.

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
Fühlt euch gedrückt!

Liebe Grüße
Lanika

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