Samstag, 11. Januar 2020
1920 - Und die Welt, mit vielen und doch zu wenigen Worten und einer Überschrift, die nur aus plötzlich gedachten Worten besteht
lanika, 04:24h
Ich wünschte, ich wäre zu einer Zeit geboren, in der noch große Dinge vollbracht werden konnten. Eine Zeit, in der man um Gerechtigkeit kämpfte und alles im Umschwung war. Eine Zeit, so gleich und doch so völlig anders als diese in der wir leben.
Sicherlich, wir können wohl froh sein, dass wir im hier und heute sind. In einer Zeit, in der Frauen und Männer (mehr oder weniger) gleichberechtigt sind. In der (nun beinahe) jeder selbst entscheiden kann welcher Weg der Richtige sein mag. In einer Zeit, mit (mehr oder weniger) fortschrittlicher Medizin. Mit (beinahe) fortschrittlichem Denken. Es ist alles so mehr oder weniger. Und alles ist ein Riesen Geheimnis und liegt doch so offen - vor den falschen Menschen. Nun alles ist mehr oder weniger. Ich hätte es lieber ganz.
Wenn ich die entscheiden könnte, wann und wo ich lebe, dann wäre es wohl in den 1920ern, irgendwo auf dem Land. Vieleicht in Kanada. Vieleicht in Frankreich oder Irland. Wie wäre Schottland... Große Dinge waren im Wandel. Eine Zeit, in der es noch längst nicht alles irgendwie gab und in der großes bewirkt werden konnte. Egal wie klein die Taten vielleicht sein mochten.
Ich möchte in einer Zeit leben, in der man noch sehnsüchtig aus dem Fenster gestarrt hat, weil man einen Brief erwartete, da es keine andere Möglichkeit gab zu kommunizieren. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht Dankbar für all die Möglichkeiten bin, dir wir heute habe. Doch ich habe das Gefühl, es ist zu viel. Zu schnell.
Diese ganze Gesellschaft geht immer höher, schneller weiter, bis nichts mehr übrig ist. Bis kein Platz mehr ist für Neues und das ganze Gebilde irgendwann in einem gewaltigen Knall außeinander fällt. Wenn wir glück haben, wird uns irgendetwas bleiben, mit dem wir neu beginnen können. Wenn nicht, dann wird es nichts mehr geben. Das Nichts wird überhand nehmen und wir alle haben dann dafür gesorgt, dass es dazu kommt. Weil uns einfach nichts genug ist. Weil wir unersättlich sind.
Ich würde gerne in einer Zeit leben, in der die Menschen in die Zukunft geblickt haben und sich wünschten, dass alles so bleibt wie es ist und doch froh waren, wenn Veränderungen kamen.
Nicht in dieser, in der in die Zukunft blicken doch nur Unheil verkündet, weil ein Paar Schritte zurück doch viel angebrachter wären.
Wer weiß, vielleicht ist das auch nur eine Tagträumerrei. Ein Hirngespinst.
Ich möchte so gerne etwas in dieser Welt hinterlassen. Etwas gutes. Etwas positives. Etwas bewirkendes. Doch was soll das sein? Es passiert so viel auf dieser Welt und doch passiert nichts. Und bei all dem können wir uns nicht einmal sicher sein, was Realität ist und was nicht. Was die Wahrheit ist und was nicht. Und all dieses Unwissen. Wenn all dies nach außen dringen würde. Keiner wüsste, was dann passiert. Doch ich lebe lieber wissend als unwissend im Ungewissen.
Das alles hier ist wohl ein einziger Brei aus Worten, die irgendwie zusammen gereimt sind um den kläglichen Versuch zu starten meine Gedanken mitzuteilen. Ich weiß nicht einmal ob irgendeiner dieser Sätze Sinn ergibt. Aber ich habe Hoffnung. Hoffnung, dass es irgend jemanden da draußen gibt, der vielleicht versteht.
Sicherlich, wir können wohl froh sein, dass wir im hier und heute sind. In einer Zeit, in der Frauen und Männer (mehr oder weniger) gleichberechtigt sind. In der (nun beinahe) jeder selbst entscheiden kann welcher Weg der Richtige sein mag. In einer Zeit, mit (mehr oder weniger) fortschrittlicher Medizin. Mit (beinahe) fortschrittlichem Denken. Es ist alles so mehr oder weniger. Und alles ist ein Riesen Geheimnis und liegt doch so offen - vor den falschen Menschen. Nun alles ist mehr oder weniger. Ich hätte es lieber ganz.
Wenn ich die entscheiden könnte, wann und wo ich lebe, dann wäre es wohl in den 1920ern, irgendwo auf dem Land. Vieleicht in Kanada. Vieleicht in Frankreich oder Irland. Wie wäre Schottland... Große Dinge waren im Wandel. Eine Zeit, in der es noch längst nicht alles irgendwie gab und in der großes bewirkt werden konnte. Egal wie klein die Taten vielleicht sein mochten.
Ich möchte in einer Zeit leben, in der man noch sehnsüchtig aus dem Fenster gestarrt hat, weil man einen Brief erwartete, da es keine andere Möglichkeit gab zu kommunizieren. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht Dankbar für all die Möglichkeiten bin, dir wir heute habe. Doch ich habe das Gefühl, es ist zu viel. Zu schnell.
Diese ganze Gesellschaft geht immer höher, schneller weiter, bis nichts mehr übrig ist. Bis kein Platz mehr ist für Neues und das ganze Gebilde irgendwann in einem gewaltigen Knall außeinander fällt. Wenn wir glück haben, wird uns irgendetwas bleiben, mit dem wir neu beginnen können. Wenn nicht, dann wird es nichts mehr geben. Das Nichts wird überhand nehmen und wir alle haben dann dafür gesorgt, dass es dazu kommt. Weil uns einfach nichts genug ist. Weil wir unersättlich sind.
Ich würde gerne in einer Zeit leben, in der die Menschen in die Zukunft geblickt haben und sich wünschten, dass alles so bleibt wie es ist und doch froh waren, wenn Veränderungen kamen.
Nicht in dieser, in der in die Zukunft blicken doch nur Unheil verkündet, weil ein Paar Schritte zurück doch viel angebrachter wären.
Wer weiß, vielleicht ist das auch nur eine Tagträumerrei. Ein Hirngespinst.
Ich möchte so gerne etwas in dieser Welt hinterlassen. Etwas gutes. Etwas positives. Etwas bewirkendes. Doch was soll das sein? Es passiert so viel auf dieser Welt und doch passiert nichts. Und bei all dem können wir uns nicht einmal sicher sein, was Realität ist und was nicht. Was die Wahrheit ist und was nicht. Und all dieses Unwissen. Wenn all dies nach außen dringen würde. Keiner wüsste, was dann passiert. Doch ich lebe lieber wissend als unwissend im Ungewissen.
Das alles hier ist wohl ein einziger Brei aus Worten, die irgendwie zusammen gereimt sind um den kläglichen Versuch zu starten meine Gedanken mitzuteilen. Ich weiß nicht einmal ob irgendeiner dieser Sätze Sinn ergibt. Aber ich habe Hoffnung. Hoffnung, dass es irgend jemanden da draußen gibt, der vielleicht versteht.
... comment
thereasonisyou,
Sonntag, 23. Februar 2020, 16:21
Super schön gewählte Worte! Jeden persönlichen Brief, den ich handgeschrieben bekommen habe, bewahre ich wie einen kleinen Schatz auf.
Jede selbstgebastelte Geburtstagskarte hebe ich auf, während die 0815-Varianten in irgendeiner Schublade von mir "versauern" und in Vergessenheit geraten.
Das, was du beschrieben hast, empfinde ich nach jeder Wahl. Es wird betont, dass wieder mehr Wähler an einer Wahl beteiligt waren, als zuvor. Doch es ist nichtsdestotrotz immer wieder traurig für mich, wie wenig Wertschätzung für unser Wahlrecht entgegengebracht wird. Dabei haben unsere Vorfahren damals für das Wahlrecht gekämpft. Und trotzdem enthalten sich so viele - Unzufriedenheit hin oder her.
Und statt sich persönlich zu treffen und miteinander zu reden, wird das Meiste medial über Plattformen öffentlich ausdikutiert oder per WhatsApp mit Streit, weil blaue Harken existieren, aber noch keine Antwort kam.
Damals liebte ich die schlichten Tage auf dem Spielplatz. Ich war ein richtiges Tobekind, was im Sand spielte und sich in den Büschen versteckte. Damals machten wir große Augen und waren so dankbar, wenn eine der Muttis mal ein Eis am Stiel für jedes Kind mitbrachte.
Heute sehe ich im Hort, dass die meisten Kindern nicht einmal mehr das Wort "Danke" von selbst aus dem Mund kriegen. Stattdessen wird oftmals gemeckert, dass es "nur" eine Waffel für jeden gibt. Kostenlos wohlgemerkt.
Ich glaube, in Zeiten, in denen es weniger gab, waren die Menschen dankbarer und leichter glücklich zu machen. Da war nichts selbstverständlich, aber man war glücklicher und zufriedener. Damals in der Grundschule war ich froh, wenn ich ein Kartenset mal geschenkt bekam, die mir hoch und heilig waren. Heute wünschen sich viele Kinder allein an Ostern ein neues Fahrrad von Oma, eine Switch von den Eltern und und und.
Weniger ist damals mehr gewesen als heute. Und heute ist ein "Danke" traurigerweise wohl mehr wert, weil es in der Zwischenzeit leider an Wert verloren hat...
Jede selbstgebastelte Geburtstagskarte hebe ich auf, während die 0815-Varianten in irgendeiner Schublade von mir "versauern" und in Vergessenheit geraten.
Das, was du beschrieben hast, empfinde ich nach jeder Wahl. Es wird betont, dass wieder mehr Wähler an einer Wahl beteiligt waren, als zuvor. Doch es ist nichtsdestotrotz immer wieder traurig für mich, wie wenig Wertschätzung für unser Wahlrecht entgegengebracht wird. Dabei haben unsere Vorfahren damals für das Wahlrecht gekämpft. Und trotzdem enthalten sich so viele - Unzufriedenheit hin oder her.
Und statt sich persönlich zu treffen und miteinander zu reden, wird das Meiste medial über Plattformen öffentlich ausdikutiert oder per WhatsApp mit Streit, weil blaue Harken existieren, aber noch keine Antwort kam.
Damals liebte ich die schlichten Tage auf dem Spielplatz. Ich war ein richtiges Tobekind, was im Sand spielte und sich in den Büschen versteckte. Damals machten wir große Augen und waren so dankbar, wenn eine der Muttis mal ein Eis am Stiel für jedes Kind mitbrachte.
Heute sehe ich im Hort, dass die meisten Kindern nicht einmal mehr das Wort "Danke" von selbst aus dem Mund kriegen. Stattdessen wird oftmals gemeckert, dass es "nur" eine Waffel für jeden gibt. Kostenlos wohlgemerkt.
Ich glaube, in Zeiten, in denen es weniger gab, waren die Menschen dankbarer und leichter glücklich zu machen. Da war nichts selbstverständlich, aber man war glücklicher und zufriedener. Damals in der Grundschule war ich froh, wenn ich ein Kartenset mal geschenkt bekam, die mir hoch und heilig waren. Heute wünschen sich viele Kinder allein an Ostern ein neues Fahrrad von Oma, eine Switch von den Eltern und und und.
Weniger ist damals mehr gewesen als heute. Und heute ist ein "Danke" traurigerweise wohl mehr wert, weil es in der Zwischenzeit leider an Wert verloren hat...
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lanika,
Montag, 24. Februar 2020, 01:00
Ich stimme dir mit allem voll und ganz zu.
Die meisten Menschen haben Wertschätzung verlernt. Es ist alles nur noch schwarz und weiß und Unzufriedenheit und Pessimismus liegt wie eine fette hässliche Wolke über der Welt.
Es muss immer erst etwas schlimmes - und ich meine etwas wirklich drastisches - passieren, bis der Mensch angemessen reagiert.
Deshalb ist es immer wieder schön von Leuten wie dir zu hören, die kleine Dinge, wie selbst geschriebene Briefe, wertschätzen. Ich mache das übrigens auch. Ich habe einen ganzen Schuhkarton voller Briefe und Postkarten und irgendwann werder ich ihn öffnen und mich an der Tinte auf Papier erfreuen, denn wer weiß wie lange dies noch existiert... George Orwell lässt grüßen.
Naja, aber bevor auch wir unter dieser großen, hässlichen Wolke verschwinden: Das Leben ist schön. Wir haben es gut. Und irgendwann wird die Menschheit mit sicherheit verstehen und alles wieder zum Guten wenden. *spreading joy into the world*
Die meisten Menschen haben Wertschätzung verlernt. Es ist alles nur noch schwarz und weiß und Unzufriedenheit und Pessimismus liegt wie eine fette hässliche Wolke über der Welt.
Es muss immer erst etwas schlimmes - und ich meine etwas wirklich drastisches - passieren, bis der Mensch angemessen reagiert.
Deshalb ist es immer wieder schön von Leuten wie dir zu hören, die kleine Dinge, wie selbst geschriebene Briefe, wertschätzen. Ich mache das übrigens auch. Ich habe einen ganzen Schuhkarton voller Briefe und Postkarten und irgendwann werder ich ihn öffnen und mich an der Tinte auf Papier erfreuen, denn wer weiß wie lange dies noch existiert... George Orwell lässt grüßen.
Naja, aber bevor auch wir unter dieser großen, hässlichen Wolke verschwinden: Das Leben ist schön. Wir haben es gut. Und irgendwann wird die Menschheit mit sicherheit verstehen und alles wieder zum Guten wenden. *spreading joy into the world*
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