Sonntag, 6. Februar 2022
Der Schein
Wenn ich dir einen Apfel gebe - rot und glänzend, scheinbar markellos - und dir dann sage, dass ein Wurm darin ist... Kannst du dann einfach vergessen, dass der Wurm da ist?

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Sonntag, 5. Juli 2020
Unsinn
Wenn das Kind ein Unfall war, zahlt das dann die Unfallversicherung?

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Dienstag, 9. Juni 2020
Von Scheißfliegen und Mistkäfern
Die Welt ist nur noch ein großer Haufen Scheiße. Und die Einzigen, die das toll finden sind die Scheißfliegen und Mistkäfer.

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Samstag, 9. Mai 2020
Das Beste...
Das Beste am Lesen ist wohl das Ende, denn es macht einen zur selben Zeit unglaublich glücklich und unsagbar traurig. Es ist, als würde man sich von Freunden trennen, die man doch gerade erst gewonnen hat. Solche, die man in einer Ferienfreizeit kennenlernt. Mit denen man viele wundervolle Erinnerungen teilt, von denen man am Ende aber immer Abschied nehmen muss... Das eine Auge lachend, das andere weinend.

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Dienstag, 25. Februar 2020
Alles blöd, aber sonst geht's mir gut
Da war er wieder, der Blick der durch den Raum schweift und an allem hängen bleibt. Nur nicht an mir. Ich habe so die Befürchtung, dass er ahnt, dass ich ein wenig in ihn verknallt bin. Aber eigentlich bin ich mit ihm nicht anders umgesprungen wie mit den anderen. Und selbst wenn, ist das ja wohl noch längst kein Grund jemanden zu ignorieren.

Ich habe überlegt, vielleicht bin ich auch gar nicht wirklich in ihn verknallt sondern nur in das Gefühl verknallt zu sein. Irgendwie ist verknallt ein blödes Wort. Aber verliebt ist schon wieder zu viel des Guten.

Was mache ich mir eigentlich Gedanken darüber. Die Dinge sind wie sie sind. Da ist nichts zu machen. So lange jeder glücklich ist, soll es mir recht sein.
Ich rede mir einfach weiter fleißig ein, dass ich eh nicht beziehungsfähig bin, weil ich erst an mir selbst arbeiten muss.
Das stimmt auch. Zu 10% würde ich sagen. Und wenn ich mal ganz ehrlich zu mir selber bin, dann ist der einzige Grund, warum ich nie in einer Beziehung war, der, dass ich mich auf niemanden einlasse. Irgendwas in mir sträubt sich immer. Allerdings habe ich das WARUM noch nicht herausgefunden. Vielleicht bin ich zu panisch vor Zurückweisungen. Vielleicht. Und eigentlich interessiert es niemanden, was ich hier schreibe. Aber vielleicht hilft es mir zu rekapitulieren. Oder so.
Was auch immer. Alles blöd, aber sonst geht's mir gut.

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Samstag, 22. Februar 2020
Snail Mail
Als meine Schwester und ich vor kurzem zu Besuch bei unserer Oma waren, hatte diese eine Menge Briefe auf dem Tisch liegen.
Sie erzählte und, dass sie zur Zeit ihrer Ausbildung einen Brieffreund gehabt hatte, den sie durch ein Magazin gefunden hat. Er kam glaube ich aus Schweden. Die beiden haben sich Jahre lang geschrieben, sich aber nie persönlich getroffen.
Wir dachten, dass wir ihn vielleicht mit Hilfe der sozialen Medien irgendwo finden konnten, aber leider war dies nicht der Fall.
Ich fand das auch schon immer ziemlich cool und unglaublich romantisch... Wie gern hätte ich auch einen Brieffreund. Am besten außerhalb Deutschlands, sonst fühlt es sich nicht so... spannend an. Aber heutzutage gibt es diese Möglichkeit gar nicht mehr, einfach wahrlos einem Menschen zu schreiben, der lediglich seinen Namen und seine Adresse an ein Magazin geschickt hat.
Ich habe im Internet nach Möglichkeiten gesucht, aber alles fühlte sich irgendwie falsch an. Man weiß von vornherein wie der Andere aussieht, wie alt er ist und was für Hobbies er hat. Das ist ja total öde. Wo bleibt da Platz für Fantasie und diesem kribbeligen Gefühl im Bauch, wenn man eh schon die Hälfte weiß...

Falls ihr eine andere Möglichkeit kennt, gebt mir bescheid... Das wäre echt endcool (keine Ahnung aus welchem Winkel meines Hirns dieses Wort gerade herkommen ist)!

Viele liebe Grüße
Lanika

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Samstag, 11. Januar 2020
1920 - Und die Welt, mit vielen und doch zu wenigen Worten und einer Überschrift, die nur aus plötzlich gedachten Worten besteht
Ich wünschte, ich wäre zu einer Zeit geboren, in der noch große Dinge vollbracht werden konnten. Eine Zeit, in der man um Gerechtigkeit kämpfte und alles im Umschwung war. Eine Zeit, so gleich und doch so völlig anders als diese in der wir leben.
Sicherlich, wir können wohl froh sein, dass wir im hier und heute sind. In einer Zeit, in der Frauen und Männer (mehr oder weniger) gleichberechtigt sind. In der (nun beinahe) jeder selbst entscheiden kann welcher Weg der Richtige sein mag. In einer Zeit, mit (mehr oder weniger) fortschrittlicher Medizin. Mit (beinahe) fortschrittlichem Denken. Es ist alles so mehr oder weniger. Und alles ist ein Riesen Geheimnis und liegt doch so offen - vor den falschen Menschen. Nun alles ist mehr oder weniger. Ich hätte es lieber ganz.

Wenn ich die entscheiden könnte, wann und wo ich lebe, dann wäre es wohl in den 1920ern, irgendwo auf dem Land. Vieleicht in Kanada. Vieleicht in Frankreich oder Irland. Wie wäre Schottland... Große Dinge waren im Wandel. Eine Zeit, in der es noch längst nicht alles irgendwie gab und in der großes bewirkt werden konnte. Egal wie klein die Taten vielleicht sein mochten.
Ich möchte in einer Zeit leben, in der man noch sehnsüchtig aus dem Fenster gestarrt hat, weil man einen Brief erwartete, da es keine andere Möglichkeit gab zu kommunizieren. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht Dankbar für all die Möglichkeiten bin, dir wir heute habe. Doch ich habe das Gefühl, es ist zu viel. Zu schnell.
Diese ganze Gesellschaft geht immer höher, schneller weiter, bis nichts mehr übrig ist. Bis kein Platz mehr ist für Neues und das ganze Gebilde irgendwann in einem gewaltigen Knall außeinander fällt. Wenn wir glück haben, wird uns irgendetwas bleiben, mit dem wir neu beginnen können. Wenn nicht, dann wird es nichts mehr geben. Das Nichts wird überhand nehmen und wir alle haben dann dafür gesorgt, dass es dazu kommt. Weil uns einfach nichts genug ist. Weil wir unersättlich sind.
Ich würde gerne in einer Zeit leben, in der die Menschen in die Zukunft geblickt haben und sich wünschten, dass alles so bleibt wie es ist und doch froh waren, wenn Veränderungen kamen.
Nicht in dieser, in der in die Zukunft blicken doch nur Unheil verkündet, weil ein Paar Schritte zurück doch viel angebrachter wären.
Wer weiß, vielleicht ist das auch nur eine Tagträumerrei. Ein Hirngespinst.

Ich möchte so gerne etwas in dieser Welt hinterlassen. Etwas gutes. Etwas positives. Etwas bewirkendes. Doch was soll das sein? Es passiert so viel auf dieser Welt und doch passiert nichts. Und bei all dem können wir uns nicht einmal sicher sein, was Realität ist und was nicht. Was die Wahrheit ist und was nicht. Und all dieses Unwissen. Wenn all dies nach außen dringen würde. Keiner wüsste, was dann passiert. Doch ich lebe lieber wissend als unwissend im Ungewissen.

Das alles hier ist wohl ein einziger Brei aus Worten, die irgendwie zusammen gereimt sind um den kläglichen Versuch zu starten meine Gedanken mitzuteilen. Ich weiß nicht einmal ob irgendeiner dieser Sätze Sinn ergibt. Aber ich habe Hoffnung. Hoffnung, dass es irgend jemanden da draußen gibt, der vielleicht versteht.

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Donnerstag, 19. Dezember 2019
Lebende Buchfigur
Sie war wie aus einem Buch entsprungen. Oder wie eine aus Mamor gehauene Figur, die zum Leben erwacht ist. Sie war klein. Vielleicht sogar ein wenig kleiner als ich und mit meinen 1,60m war auch ich nicht der größte Mensch auf Erden.
Ihr Haar war wohl das, was man als Mondscheinblond definiert und ging etwa bis zur Schulter, was ihr wunderschönes Gesicht noch mehr zur Geltung brachte. Hohe Wangenknochen, volle rosa Lippen und blaue Augen. Sie hatte eine leichte Lücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen, was sie nur noch schöner machte. Doch das, was sie so bildschöne machte, war nicht nur ihr Aussehen. Sie hatte eine natürliche Eleganz an sich, wie ich es noch nie bei einem Menschen erlebt habe. Alles an ihr wirkte wie in Liebe gehüllt. In Sanftmütigkeit. Und das kombiniert mit dieser Eleganz ließ sie alle Blicke auf sich ziehen. Selbst das Rauchen sah bei ihr nicht Schäbig aus. Sie war einfach.... Perfekt.

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Dienstag, 24. September 2019
Zug fahren
Ich habe das Gefühl, dass das mein Lieblingsthema ist. Ich glaube, dies ist mein Dritter Eintrag dazu. Aber Zug fahren ist auch immer wieder toll. Auch wenn es nur 10 Minuten Fahrt sind... In diesen 10 Minuten kann eine Menge passieren. Man knüpft neue Bekanntschaften, vielleicht sogar Freundschaften oder erlebt die schrägsten Dinge.
Ich mag Zug fahren. Ich mag es, auch wenn es manchmal nervt, wenn der Zug ausfällt oder Stunden zu spät kommt. Ich mag es, auch wenn die Züge oft so überfüllt sind, dass man die halbe Fahrt lang durch den Zug irrt um einen Sitzplatz zu finden und am Ende sowieso im Gang landet.
Denn schließlich sitzen hunderte Menschen im selben Boot. Und wenn der Zug mitten auf der Strecke plötzlich eine technische Störung hat und man die Nacht dort verbringen muss, dann ätzt das, aber im Nachhinein ist es toll, denn man hat vielleicht Freunde vom anderen Ende Deutschlands oder sogar aus einem anderen Land gefunden.
In einem Zug kommen so viele unterschiedliche Menschen zusammen und umso mehr Menschen, desto mehr Rücksicht muss man aufeinander nehmen. Es ist perfekt für die, die die meiste Zeit mit halb geschlossenen Augen durch die Welt gehen, denn sie sind gezwungen ihre Blicke schweifen zu lassen um nicht über den ein oder anderen Koffer zu stolpern oder mit anderen Fahrgästen zusammen zu stoßen. Außerdem sind gerade, die die es die meiste Zeit eilig haben gezwungen zu entschleunigen und anderen zu helfen... Hier ein Beispiel: Fahrgast A ist ein sehr schnell lebender Mensch. So ist es für ihn auch ein Zwang auf seinem reservierten Sitzplatz zu sitzen bevor der Zug losgefahren ist. Allerdings ist er versehentlich einen Abteil zu früh eingestiegen. Nun kommen wir zu Fahrgast B. Fahrgast B ist eine ältere Dame. Sie lebt ihr Leben gemütlich, allein schon aus dem Grund, dass sie gar nicht mehr so schnell kann.
Fahrgast A läuft nun schnellen Schrittes durch das falsche Abteil um ins richtige zu kommen. Doch am Ende des Ganges steht Fahrgast B und versucht ihren schweren Koffer in die Ablage zu hiefen. Sie braucht dazu keine Hilfe, allerdings benötigt sie ein wenig Zeit. Gast A hat nun zwei Möglichkeiten: Sich in Geduld üben oder der älteren Dame seine Hilfe anbieten um rechtzeitig sein Abteil zu erreichen. Er wählt natürlich Möglichkeit 2, denn er ist ein Gewohnheitsmensch und möchte an seinem Platz sein, ehe der Zug los fährt.
Er bietet also der älteren Dame seine Hilfe an. Diese jedoch verneint dankend, schließlich ist sie eine selbstständige Frau und kein schwaches Häschen, dass auf jede Hilfe angewiesen ist. Es braucht nur alles ein wenig mehr Zeit. Und so muss Fahrgast A warten, bis Fahrgast B ihren Koffer in die Ablage gehieft hat. Trotz allem kommt er rechtzeitig an seinem Platz an...

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Montag, 29. April 2019
Modern Love?
In der Straßenbahn vor mir ein Pärchen. Beide Kopfhörer in den Ohren. Es findet nicht wirklich Kommunikation statt. Sie schauen beide stur gerade aus. Ab und zu zeigen sie sich stumm Dinge auf ihren Handys. Er legt den Arm um sie. Kuss auf die Schläfe.
Ist das jetzt unglaublich romantisch und süß oder einfach nur traurig?

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