Samstag, 11. Dezember 2021
Wenn das Licht erlischt
Ich fühle mich erschlagen. Du drückst - erdrückst mich bis ich verzweifelt nach Luft ringe.
Du hast dich in Schatten gehüllt. Wabernde, dunkle Wesen, die Kälte hinterlassen, wo sie gewesen sind.
Deine Hand drückt zu fest und bildet einen Riss, so breit, dass kaum ein Mensch es wagt auf die andere Seite zu sehen. Der Abgrund scheint zu tief. Die Dunkelheit darin schafft Blindheit für jene, die sich wünschen nichts zu sehen und für jene die bereits die Augen verschlossen haben.
Du erschaffst Furcht, wo einst Liebe war und Hass, wo stets Hand in Hand gegangen wurde.
Seelen hast du auf dem Gewissen. Zarte Seelen, die nicht in der Lage sind sich zu wehren. Starke Seelen, denen du nach und nach den Gar aus machst.
Was bezweckst du damit? Was ist dein Ziel?
Wie ist es nur möglich, dass in so kurzer Zeit so viel Wut in den Herzen entstehen konnte?
Wie konnte das nur passieren?
Die Finsternis hat sich eingenistet. Streckt ihre vielen, langen Arme aus und greift sich jeden, den sie zu fassen bekommt. Sie zieht und zerrt und drückt bis alles Licht erloschen ist.
Und ich stehe hier und versuche verzweifelt anzuhalten - festzuhalten, an dem kleinen Funken, den ich noch in mir trage. So winzig und zerbrechlich, dass es ein Wunder ist, dass er noch nicht erloschen ist. Ich klammere mich behutsam daran fest, denn ich weiß: Sollte das Licht in mir erlischen, bin ich - verloren. Und du bist es auch.

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Dienstag, 26. Oktober 2021
Gelegenheiten
Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre aufzuhören als sich die Gelegenheit dazu geboten hat.

Jetzt ist es anders. Einen klaren Cut gibt es nicht mehr.

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Samstag, 12. Juni 2021
Es ist einfacher
Viel zu nah. Zu nah. Zu viel.
Ich habe dich viel zu nah an mich heran gelassen.
Habe zu viel preisgegeben. Zu viel. Viel zu viel. Du weißt zu viel.
Bin ich zu viel?


Das hier ist kein Film. Kein Buch.
Keine dieser Geschichten.
Doch es ist einfacher zu tun als ob. Dann tut es weniger weh.
Wie etwas, das man von außen betrachtet. Wie heißt es noch gleich? Der personale Erzähler.
Neutral. Stumpf.
Nur wissen, was preisgegeben wird.
Die Charaktere weit genug weg, um sich nicht vollends fallen lassen zu können.
Die Perspektive bildet eine dünne Schicht. Sperrt Gefühle und Emotionen aus. Zumindest die, die nur im Inneren toben.
Die Barriere ist zerbrechlich, ein wenig löchrig. Doch gerade stabil genug das schlimmste abzuweisen.
Gerade dick genug, um alles dahinter weg-rationalisieren zu können-

So ist es einfacher.

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Samstag, 6. März 2021
Automatismus
Er lehnt sich zurück und betrachtet mich.
Mein Blick gleitet automatisch zur Seite, wie ein Mechanismus, den ich nicht steuern kann.
"Du schaust weg, wenn ich dich ansehe." Eine nüchterne Feststellung, die mir wieder einmal zeigt, wie aufmerksam er beobachtet.
Beschämt drehe ich den Kopf und schaue ihn an.
Eins
Zwei Sekunden.
Weiche seinem Blick wieder aus.
"Ich weiß nicht. Selbstwertgefühl...", stammle ich und lege den rechten Arm über meine Brüste.
Stille.
Dann: "Ich weiß."
Auch ohne hinzusehen, kann ich das sanfte Lächeln in seiner Stimme hören. "Mir gefällt, was ich sehe."

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Donnerstag, 11. Februar 2021
Korridore
Ich habe dich eingesperrt, in einen Raum im Gang ganz hinten.
Ich habe die Tür fest zugezogen und den Eingang noch vermauert.
Ich habe dich ad acta gelegt.
Ja, wirklich! In eine graue Schublade mit Schloss. In einer staubigen Ecke, ganz hinten.
Doch egal was ich tue, du stehst immer wieder vor mir. Schlenderst gelassen durch die Flure, kommst direkt auf mich zu.
Dann drehst du dich um und gehst. Bleibst stehen, siehst zu mir und lächelst.
Und ich kann nicht widerstehen und folge dir. Wohlwissend, dass ich dich nie fassen werde.
Ich biege um eine Ecke, doch du gehst schon um die nächste.
Ich fange an zu laufen. Schneller. Bis ich renne.
Doch von dir ist nichts zu sehen.
Und doch bist du da. Überall in meinen Gängen. Ich weiß, es dauert nicht lange bis du wieder vor mir stehst und ich durch dich durch greife, während du mich berühren kannst.

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Freitag, 15. Januar 2021
Falling apart
Bei dir ist es leicht
So leicht loszulassen
Der Vorhang fällt wie fließendes Wasser
völlig hemmungslos
und ich fühle mich frei

Doch sobald du gehst,
wird aus seidenem Stoff harter Stein.
Und es ist mühsam,
So mühsam sie wieder neu zu stapeln

Doch ich muss.
Ich MUSS -
denn, wenn du gehst,
bleibt ein Wall aus Dunkelgrau.
Fast schwarz.
Jeder Schritt, jeder Gedanke hat keinen Sinn mehr.
Es ist, als hätte ich mich in meine Einzelteile aufgelöst und finde sie nun nicht mehr zusammen.

Ich muss.
Es ist mühsam.
Doch ich muss.
Wenn ich nicht völlig auseinander fallen will.

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Donnerstag, 7. Januar 2021
Schokolade
Das ist wie, als würdest du einem Kind ein Stück Schokolade reichen, im letzten Moment zurück zucken, sie wieder in dessen Richtung halten, nur um sie am Ende selbst zu essen.

ZUR HÖLLE!
ENTSCHEIDE DICH GEFÄLLIGST IM VORNHEREIN, OB DU DIE SCHOKOLADE TEILEN WILLST ODER NICHT!!!!

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Mittwoch, 6. Januar 2021
Liebe
Was ich brauche -
Was ich WILL ist ganz einfach:
Geborgenheit.
Liebe.
Fürsorge.
Jemanden, der mich in den Arm nimmt.
Festhält.
Von mal zu mal zusammenhält.

Nicht ich möchte immer und immer wieder das offene Ohr sein, das dem Kummer zuhört.
Nicht ich möchte immer und immer wieder die tröstende Hand sein.
Nicht ich möchte immer und immer wieder die Stimme sein, die Mut zuspricht.
Nicht ich möchte immer und immer wieder der Kleister sein, der alles zusammenhält.
Nicht ich möchte immer und immer wieder die stützende Schulter sein.
Nicht ich möchte immer und immer wieder der Fels in der Brandung sein.
Ich möchte nicht immer und immer und. Immer. Wieder. Stark sein.

Was ich möchte - Was ich will -
Was ich BRAUCHE ist,
Die Chance loszulassen.
Ich möchte zerfließen können.
Schmelzen wie Wachs.
Einfach los lassen.
Möchte mich in starke Arme werfen können und hemmungslos weinen.
Ich möchte, dass sanfte Hände meine Tränen von den Wangen fangen.
Ein salziger, tröstender Kuss.
Ein wärmendes streicheln den Rücken hinab.
Ein beruhigendes streichen über mein Haar.
Ich möchte sorgenvolle Blicke.
Und brauche Worte, die mir sagen, dass jemand auf mich achtet.

Von Zeit zu Zeit.

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Samstag, 5. Dezember 2020
Momentaufnahmen
Mir geht es gut!

Das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen.
Alles was auf diesem Blog passiert sind Phasen. Winzig kleine Abschnitte meines Lebens.
Der letzte Beitrag war eine der ziemlich miesen, aber sehr kurzen Phasen. Wie ein unglaublich schmerzhafter Krampf, der zum Glück nur kurz verweilt.

Ja... Mein Selbstwertgefühl und ich sind nicht wirklich auf einem Level. Mal ist es schlimmer, mal besser. Aber es ist nie NUR schlimm.

Ich arbeite dran.

Der letzte Beitrag war ein Moment der absoluten Schwäche. Aber es war eben nur dieser eine Moment.

Ich danke euch also für eure Fürsorge!
Aber mir geht es gut!

Denn auch wenn im gesamten das Jahr 2020 ziemlich beschissen ist, verläuft es für mich doch wirklich gut! Es ist tatsächlich eines der besten Jahre meines Lebens!

Ich habe mich für ein Studium entschieden, das mir bisher wirklich gut gefällt!
Ich habe super coole neue Menschen kennengelernt, von denen ich ein paar sogar schon Freunde schimpfen darf.
Außerdem habe ich meine erste eigene Wohnung. Nächste Woche ziehe ich dort ein. Und ich hatte dabei sooo viel Glück!

In letzter Zeit ist beinahe jeder Post hier recht negativ. Das möchte ich wieder ändern. Denn im Gesamten ist mein Leben zur Zeit durchaus positiv. Und das sollte ich hier vermitteln.

Ich wünsche euch das Beste! Und danke euch für jedes liebe Wort, das ihr hier hinterlasst!

Aller liebste Grüße
Lanika

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Donnerstag, 26. November 2020
Was mir heute wieder klar geworden ist
Liebe kriegt nicht, wer Liebe gibt.
Geliebt wird nicht, wer liebt.
Ich bin nicht liebenswert.
Solange ich nicht aussehe wie vom Cover eines Fashion-Magazins oder zumindest einen flachen Bauch habe.

Der Selbsthass wächst.

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Samstag, 14. November 2020
O.K
Ist O.k.
Ich würde mich auch nicht mögen.

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Dienstag, 27. Oktober 2020
Seltsames
Dieser Moment, in dem man aufdreht.
Ich fange an zu lachen und lache und lache, bis ich mich so sehr hineingesteigert habe, dass ich nicht mehr aufhören kann.
Und dann fange ich an zu weinen und weinen und weinen.
Und es sind Lachtränen. Obwohl ich weine.
Und plötzlich ist da nur noch der unbändige Drang zu weinen. Mich in eine Ecke zu setzen und zu weinen bis da nichts mehr ist. Absolut nichts.

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Dienstag, 20. Oktober 2020
Was ich will
Geborgenheit.
Der Versuch sich in das leichte Gefühl sinken zu lassen.
Los zu lassen und tief durch zu atmen.
Einmal das Gefühl wertvoll zu sein.
Für jemanden einen Wert zu haben.
Doch darüber liegt ein Schleier, der mich nicht lässt.
Mich nicht durchkommen lässt und mir einen kühlen, schweren Mantel um die Schultern hängt.
Schultern, die eben noch von warm blühenden Knospen bedeckt waren.

Gedrängt.
In die Ecke gedrängt von mir ganz allein.
Das einzige, was ich will -
Was ich will, ist
Geborgenheit.

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Samstag, 10. Oktober 2020
Selbstlüge
Manchmal würde ich gerne weinen.
Ich spüre, wie das Meer in mir wilde Wellen schlägt.
Spüre, wie der Wind tobt und schreit.

Manchmal würde ich den Sturm in mir gerne hinaus lassen.
Doch stattdessen starre ich an die Decke und baue Stein um Stein einen Palast mit einem Boden aus Glas und einer Kuppel aus Papier. So dass ich das Meer jederzeit betrachten und wenigstens so tun kann, als hätte ich eine Bariere gebaut, wenn das Wasser über mir zusammenbricht.

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