Dienstag, 18. Februar 2020
Love and other disasters
Das letzte Jahr war so anstrenged und kräftezehrend, voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse.
Vorallem habe ich eine Sache gelernt, von der ich dachte, dass sie mir nie passieren wird.
Jemanden zu mögen -mehr als zu mögen - der eine glückliche, schon jahrelang anhaltende Beziehung führt...und sich zu wünschen, dass sie aus irgendeinem Grund schluss machen. Und ich fühle mich nicht mal schlecht bei dem Gedanken. Was wiederum ein schlechtes Gewissen in mir hervorruft, dass jedoch lediglich an meinem Unterbewusstsein kratzt.
Bisher hatte ich in meinem Leben immer das große Glück mich in Menschen zu verlieben, die meine Gefühle nie erwiederten, was zwar jedesmal herzzerreißend war, aber mich nie dazu veranlasste so egoistisch zu sein. Ich konnte von je her stolz darauf sein, jedem seine Liebe zu gönnen. Ja wirklich, ich freute mich immer, wenn die Menschen, die ich liebte, glücklich waren. Auch wenn es nicht mit mir war. Was nicht unbedingt heißt, dass ich nicht traurig war.
Auch jetzt gönne ich es der betroffenen Person. Au tiefstem Herzen! Aber da ist diese innere fiese Stimme, denn diesmal ist es irgendwie anders. Aber vielleicht rede ich mir das auch nur ein.
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht verliebt bin...vielleicht ein wenig verknallt. Und ich habe wirklich versucht, dass das nicht passiert. Aber bei diesen wunderschönen braunen Augen und diesem sanften Lächeln, kann man nicht einfach so tun als ob...
Vorallem, wenn man genau spürt, dass da etwas ist.
Kennt ihr das, wenn ihr einen Menschen trefft und diese...Spannung spürt? Dieses unsichtbare Band, das immer dann auftaucht, wenn die Person in unmittelbater Nähe ist? Ist es möglich, dass nur die eine Person das spürt? Oder ist es nur da, wenn es beide spüren? Drücke ich mich verständlich aus? Ich hoffe es.
Da waren so viele kleine Momente. Und ich kann einfach nicht glauben, dass ich sie mir eingebildet habe. Andererseits bin ich eine Frau und die denken bekannter maßen über alles so oft nach, bis sie Dinge sehen, die gar nicht da sind. Oder sie haben irgendwelche Hirngespinste, weil sie sich etwas so sehr wünschen, aber nie gehabt haben. Aber vielleicht bin auch nur ich so. Was bedeutet, dass ich meinen Gefühlen nie richtig trauen kann. Und jemand anderes kann es schlecht einschätzen, da dieser jemand nicht fühlt, was man eben fühlt. Sehr frustrierend. Ich drehe mich im Kreis. Und habe noch immer nicht erzählt, was ich eigentlich erzählen wollte.
Doch ich muss noch einmal zu diesen Momenten zurück kommen. Ich versuche sie aufzuschreiben um sie greifbar zu machen... Momente, in denen ich im Büro saß und er sich plötzlich von hinten über mich beugte um nach etwas zu greifen, was er auch bequemer hätte greifen können. Momente, in denen wir uns gegenüber saßen und er mir so viele Dinge erzählt hat und ich ihm zugehört habe. Und andersherum. Momente, in denen er mich ansah. Mir direkt in die Augen sah. Für meinen Geschmack ein paar Sekunden zu lang. Und dann noch diese eine Sache, die vielleicht auch nicht wirklich eine Sache ist. Aber ich bin Brillenträger und ich finde mich ohne Brille schöner, was mir auch schon des öfteren bestätigt wurde. Deshalb suche ich immer nach irgendeinem Vorwand um sie für einen Moment abzunehmen, wenn ich jemanden attraktiv finde. Und ich habe gelernt, dass man nie alleine mit seinen Gedanken und Handlungen ist. Worauf ich eigentlich hinauswill...Er trägt auch eine Brille. Und er hat genau das gemacht. Vielleicht hat sie ihn auch in diesem Moment gestört. Aber er hat das vorher und in sonst keinem anderen Moment getan. Sondern nur gerade da, als wir uns gegenüber saßen. Vollkommen alleine und uns unterhielten.
Dann die vielen Momente, in denen er mir den Schlüssel aus der Gesäßtasche gezogen und ihn mir später nicht in die Hand gegeben, sondern um den Hals gehangen hat.
All die Neckereien.
Als mein letzter Tag dort war, standen wir am Ende noch gemeinsam draußen und haben uns unterhalten. Ich wollte dann einfach gehen und er schaute mich an und sagte: "Na komm her." Und zog mich in eine Umarmung. "Lass dich hier bloß noch mal blicken", hat er gesagt.
Vielleicht war auch alles nur Spaß.
Vielleicht war alles auch nur in meiner Fantasie.
Aber wenn ich daran zurückdenke, wird mir innerlich ganz warm.

Nun war ich fünf Monate nicht dort. Habe auch nur selten an ihn gedacht.
Durch einige Planänderungen arbeite ich nun wieder dort, aber in einem anderen Team.
Vor einigen Tagen bin ich an die Arbeit gegangen und es war keiner da. Also dachte ich, ich statte meinem alten Team einen kurzen Besuch ab. Ich wollte etwas dort abgeben. Sie hatten gerade eine Konferenz und ich spazierte in den Raum und wurde freudig begrüßt. Und ich habe ihn zunächst nicht wirklich wahrgenommen, doch als ich ihn sah, war dieses Gefühl wieder da. Und ich spürte genau seine Blicke auf mir, als ich in eine herzliche Umarmung meiner alten Chefin gezogen wurde. Doch als ich mich ihm zuwendete um ihm zuzulächeln, völlig ohne Hintergedanken versteht sich, wich er mir jedes mal aus. Es war total komisch und ich verstehe es immer noch nicht. Ich kam mir total bescheuert vor, weil ich jedem im Raum ins Gesicht blicken konnte, nur ihm nicht. Und er mir irgendwie auch nicht. Warum auch immer.
Alles sehr verwirrend. Und wahrscheinlich nur in meinem Kopf existent. Und eigentlich ist ja auch nie irgendwas passiert.
Aber ich musste es trotzdem irgendwie loswerden.

Ach ja... das Beste kommt noch: Seine Freundin ist meine neue Chefin. Und sie ist sehr nett, so wie ich das bisher mitbekommen habe.

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Samstag, 11. Januar 2020
1920 - Und die Welt, mit vielen und doch zu wenigen Worten und einer Überschrift, die nur aus plötzlich gedachten Worten besteht
Ich wünschte, ich wäre zu einer Zeit geboren, in der noch große Dinge vollbracht werden konnten. Eine Zeit, in der man um Gerechtigkeit kämpfte und alles im Umschwung war. Eine Zeit, so gleich und doch so völlig anders als diese in der wir leben.
Sicherlich, wir können wohl froh sein, dass wir im hier und heute sind. In einer Zeit, in der Frauen und Männer (mehr oder weniger) gleichberechtigt sind. In der (nun beinahe) jeder selbst entscheiden kann welcher Weg der Richtige sein mag. In einer Zeit, mit (mehr oder weniger) fortschrittlicher Medizin. Mit (beinahe) fortschrittlichem Denken. Es ist alles so mehr oder weniger. Und alles ist ein Riesen Geheimnis und liegt doch so offen - vor den falschen Menschen. Nun alles ist mehr oder weniger. Ich hätte es lieber ganz.

Wenn ich die entscheiden könnte, wann und wo ich lebe, dann wäre es wohl in den 1920ern, irgendwo auf dem Land. Vieleicht in Kanada. Vieleicht in Frankreich oder Irland. Wie wäre Schottland... Große Dinge waren im Wandel. Eine Zeit, in der es noch längst nicht alles irgendwie gab und in der großes bewirkt werden konnte. Egal wie klein die Taten vielleicht sein mochten.
Ich möchte in einer Zeit leben, in der man noch sehnsüchtig aus dem Fenster gestarrt hat, weil man einen Brief erwartete, da es keine andere Möglichkeit gab zu kommunizieren. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht Dankbar für all die Möglichkeiten bin, dir wir heute habe. Doch ich habe das Gefühl, es ist zu viel. Zu schnell.
Diese ganze Gesellschaft geht immer höher, schneller weiter, bis nichts mehr übrig ist. Bis kein Platz mehr ist für Neues und das ganze Gebilde irgendwann in einem gewaltigen Knall außeinander fällt. Wenn wir glück haben, wird uns irgendetwas bleiben, mit dem wir neu beginnen können. Wenn nicht, dann wird es nichts mehr geben. Das Nichts wird überhand nehmen und wir alle haben dann dafür gesorgt, dass es dazu kommt. Weil uns einfach nichts genug ist. Weil wir unersättlich sind.
Ich würde gerne in einer Zeit leben, in der die Menschen in die Zukunft geblickt haben und sich wünschten, dass alles so bleibt wie es ist und doch froh waren, wenn Veränderungen kamen.
Nicht in dieser, in der in die Zukunft blicken doch nur Unheil verkündet, weil ein Paar Schritte zurück doch viel angebrachter wären.
Wer weiß, vielleicht ist das auch nur eine Tagträumerrei. Ein Hirngespinst.

Ich möchte so gerne etwas in dieser Welt hinterlassen. Etwas gutes. Etwas positives. Etwas bewirkendes. Doch was soll das sein? Es passiert so viel auf dieser Welt und doch passiert nichts. Und bei all dem können wir uns nicht einmal sicher sein, was Realität ist und was nicht. Was die Wahrheit ist und was nicht. Und all dieses Unwissen. Wenn all dies nach außen dringen würde. Keiner wüsste, was dann passiert. Doch ich lebe lieber wissend als unwissend im Ungewissen.

Das alles hier ist wohl ein einziger Brei aus Worten, die irgendwie zusammen gereimt sind um den kläglichen Versuch zu starten meine Gedanken mitzuteilen. Ich weiß nicht einmal ob irgendeiner dieser Sätze Sinn ergibt. Aber ich habe Hoffnung. Hoffnung, dass es irgend jemanden da draußen gibt, der vielleicht versteht.

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Donnerstag, 19. Dezember 2019
Mein Brief an dich
Heute saß ich vor einem Cappuccino, nippte daran und hatte plötzlich Bilder im Kopf.
Bilder von einer Zeit, die so ganz anders war als das Heute.
Bilder voller Sehnsucht, Melancholie und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Bilder mit einem leicht bitteren Beigeschmack.

Gestern habe ich seit längerem einen Menschen getroffen, der einmal eine ganze Menge für mich bedeutet hat.
Jemand, mit dem ich lachen und weinen und dem ich alles erzählen konnte.
Irgendwann gab es einen Moment, in dem das alles Stück für Stück weniger wurde, um zum Schluss sehr hässlich auseinander zu gehen.

Heute saß ich vor einem Cappuccino und musste lächeln, denn ich hatte plötzlich Bilder im Kopf.
Und irgendwie packte mich der Gedanke einen Brief zu verfassen.
Woher diese Idee kam, war mir nicht ganz klar, aber ich war mir sicher, dass ich etwas nieder schreiben musste.
Ich musste aufschreiben. Irgendetwas aufschreiben. Was genau das sein sollte, wusste ich auch nicht.

Gestern habe ich seit längerem einen Menschen getroffen, der einmal eine ganze Menge in mir ausgelöst hat.
Jemand, der mich Nächte lang weinen lies, mich wütend und traurig und enttäuscht zu gleich machte.
Denn es gab da diesen Moment, in dem ich nicht mehr wusste, was eigentlich passierte, aber ich wusste, dass er alles zerstört hatte.

Heute saß ich vor einem Cappuccino und musste lächeln, denn gestern habe ich seit längerem jemanden wieder gesehen und ich hatte das Bedürfnis einen Brief zu schreiben….

Hallo du.
Dies ist mein Brief an dich, den du wahrscheinlich nie lesen wirst. Was vielleicht auch ganz gut so ist, weil ich nicht weiß wie du damit umgehen würdest. Und meine Worte in aller Munde zu wissen, das möchte ich nicht.
Ich weiß gar nicht genau, was ich eigentlich schreiben will. Gestern habe ich dich seit längerem wieder getroffen und du hast mich so angesehen. Und ich habe dich so angesehen. Wir haben uns so angesehen. Wissend. Zurückdenkend. Zögernd- Dann haben wir gesprochen. Platonisch. So wie auch die letzten Male. Unwichtige Dinge.
Wir beide wissen schon lange nicht mehr was den anderen von innen bewegt, was ihn von außen beeinflusst und was das Leben gerade so zu bieten hat.
Ich habe heute in meinen Cappuccino geschaut, habe davon getrunken und musste lächeln. Das muss ich nicht weiter erklären, denn du weißt warum. Das hoffe ich zumindest. Und dann sind Bilder in meinem Kopf gewesen. Von Cappuccinos. Von stillen Abenden. Von Radler und einer Terrasse. Von Tagen mit Musik und Abenden zu zweit und auch zu dritt. Bilder im Bad mit dem Radio voll aufgedreht. Von Abenden auf der Couch mit Sherlock Holmes und Bürste und Föhn in der Hand. Von welligen Haaren, die glatt wurden. Ich sehe Bilder von einem Satz - Man sollte sich nie zu viel Hoffnung machen, aber auch nie die Hoffnung verlieren - der irgendwie von mir zu dir gesprungen ist und den ich heute noch gelegentlich benutze.
Für einen kurzen Moment, da habe ich mich gefragt, ob wir es noch einmal versuchen können. Neustart. Irgendwie.
Für einen kurzen Moment habe ich das alles vermisst.
Ja, für einen kurzen Moment, da habe ich mich gefragt, ob du auch manchmal zurückdenkst, lächelst und es irgendwie vermisst.

Das ist mein Brief an dich, der irgendwie keinen Inhalt und doch so viel zu sagen hat.
Den du wahrscheinlich nie lesen wirst. Was vielleicht gut so ist. Der Cappuccino war es nicht. Er war ok. Aber er war auch ohne Liebe aus einem Automaten gepresst.

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Lebende Buchfigur
Sie war wie aus einem Buch entsprungen. Oder wie eine aus Mamor gehauene Figur, die zum Leben erwacht ist. Sie war klein. Vielleicht sogar ein wenig kleiner als ich und mit meinen 1,60m war auch ich nicht der größte Mensch auf Erden.
Ihr Haar war wohl das, was man als Mondscheinblond definiert und ging etwa bis zur Schulter, was ihr wunderschönes Gesicht noch mehr zur Geltung brachte. Hohe Wangenknochen, volle rosa Lippen und blaue Augen. Sie hatte eine leichte Lücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen, was sie nur noch schöner machte. Doch das, was sie so bildschöne machte, war nicht nur ihr Aussehen. Sie hatte eine natürliche Eleganz an sich, wie ich es noch nie bei einem Menschen erlebt habe. Alles an ihr wirkte wie in Liebe gehüllt. In Sanftmütigkeit. Und das kombiniert mit dieser Eleganz ließ sie alle Blicke auf sich ziehen. Selbst das Rauchen sah bei ihr nicht Schäbig aus. Sie war einfach.... Perfekt.

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Donnerstag, 28. November 2019
Lonely Island - Gedicht
Die Gedanken kommen wieder,
brechen über mir nieder
wie die Welle über dem Boot.
Kraftvoll, unbeherrscht.

Leise flüstern sie in mein Ohr
und erfüllen meinen Kopf mit unheimlichen Klängen.
So dunkel, so düster.

Alles in mir schreit.
Alles in mir weint,
Alles zerbricht
Es d r i f t e t a u s e i n a n d e r

Wie ausgebrannt liege ich
wach in einem Kokon voller Stimmen.
Was bleibt ist die Angst
die Panik, dass alles auseinander fällt

Alles in mir schreit.
Alles in mir weint,
Alles zerbricht
Es d r i f t e t a u s e i n a n d e r
Bis
~ nichts
~~~~~~~~~ mehr
~~~ übrig
~~~~~~~~~ ist
Nichts
~~~~~~~~ mehr
~ übrig
~~~~~~~~ ist

Nichts.

Denn ich bin eine einsame Insel.

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Sonntag, 24. November 2019
Zerissen
Jetzt war ich eine Woche bei meiner Mutter und meiner Schwester und fahre heute wieder heim.
Ich hätte es ja nicht gedacht, aber ich würde am liebsten noch eine Weile hier bleiben und ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt wieder her zu ziehen. Es ist einfach viel ruhiger hier. Nicht so hektisch. Es hat sich viel geändert.
Schon komisch, irgendwie.
Mal sehen, was auf mich zu kommt.
Mal sehen, wo ich bleibe.

Das Chaos bei meinem Vater mag ich. Ab und zu. Aber am meisten mag ich, den kleinen Mops aufwachsen zu sehen und meinen Teil dazu beizutragen, dass er der süßeste kleine Bruder der Welt wird.

Aber ich mag die Ruhe bei meiner Mutter. Ich mag, dass ich ein eigenes Zimmer habe und mich jederzeit zurückziehen kann. Ich mag, dass ich dort noch zwei sehr gute Freunde habe.

Aber am Ende des Tages, muss ich erst einmal wissen was genau ich mit meinem Leben vorhabe. Erst dann kann ich entscheiden. Alles andere wäre Blödsinn. Oder?

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Sonntag, 17. November 2019
Oldies but Goodies
Am Freitag war ich mit meiner Oma und ihren Freunden unterwegs...
Das klingt so, als hätte ich sonst keine Freunde, was so nicht stimmt...sie sind nur alle nicht in unmittelbarer Nähe.
Nun ja...ich war mit ihnen bei einem Konzert von Simon and Garfunkel. Ich habe mir einfach davor schon etwas zur Erheiterung - oder Beteubung, wie mans nimmt - eingeflößt. Denn so lieb ich meine Omi habe, so unglaublich anstrengend ist es auch, wenn sie andauernd davon spricht wie kacke und scheiße die Welt und das Leben sind und wenn sie mich tadelnd ansieht und hysterisch anfängt zu plappern, weil ich nicht meinem Alter enstprechend vor der Bühne rumhüpfe, sondern lieber auf meinem Barhocker sitze, ab und an von meinem Bier trinke und verträumt hin und her wippe.

Seit dem ich die Uni so kurfristig und für alle (am meisten wohl für mich) sehr unerwartet geschmissen habe, schaut sie mir penibel auf die Finger und bekommt öfter mal einen hysterischen Anfall, weil ich nicht nach 3 Wochen wieder gut gelaunt durchs Leben springe, mir einen Job suche und alles um mich herum auf die Reihe kriege. Ich brauche nur länger als zwei Minuten ein Gesicht ziehen, dass nicht heiter und fröhlich ist und schon vergleicht sie mich mit semtlichen depressiven Menschen in unserer Umgebung. Da wäre zum Beispiel mein Großcousin, der nun Anfang 40 ist und gerade erst anfängt sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Er hatte eine Essstörung und keinen sozialen Kontakt zur Außenwelt. Der Unterschied von ihm zu mir ist jedoch, dass er Schwul ist und sich das all die Jahre nicht eingestehen wollte und deshalb völlig aus dem Leben gerissen war.
Dann wäre da noch eine gute Freundin von Oma, die ab und zu in depressive Phasen verfällt und die dann einen Arschtritt braucht um sich wieder aufzuraffen. Mag sein, dass ich im Moment auch sehr viele Arschtritte brauche und meine Gefühlslage von Tag zu Tag hin und her schwinkt. Aber dehalb würde ich mich noch lange nicht als depressiven Menschen bezeichnen, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Das ist ein Zustand, der seit einem Jahr immer mal wieder auftritt. Es ist scheiße, aber nichts was ich nicht wieder auf die Reihe kriege.

Wie auch immer...der Abend war trotzdem schön. Ich liebe Livemusik - wenn es nicht zu viele Menschen sind - und musste feststellen, dass ich doch mehr Lieder der Band kenne, als gedacht. Ich liebte die Musik der 70er/80er eh schon, aber jetzt erst recht.

Gestern bin ich zu meiner Schwester und meiner Mutter gefahren. Meine Schwester und ich fahren gleich in die Stadt zum Poetry Slam.

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
Fühlt euch gedrückt!

Liebe Grüße
Lanika

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Freitag, 15. November 2019
Schlaflos in Hessen mit Hintergrundmusik
Ich kann nicht schlafen. Mal wieder.
In meinem Kopf herrscht Chaos. Viele Stimmen, die sich gegenseitig anschreien und miteinander diskutieren.
Ich verstehe nicht, wie meine Eltern stolz auf mich sein können. Mir geht es nicht in den Kopf warum sie mich so oft in den Himmel loben und mich so sehen, wie sie mich sehen: stark, durchsetzungsfähig, ehrgeizig, kreativ blaaaaaaaa

Außer meinem Abitur habe ich noch nie etwas in meinem Leben fertig gemacht. Ich fange immer viel an, aber beenden tue ich es nie.
Ich kann viele Dinge. Aber ich kann alles nur so halb, was ja wiederum eigentlich bedeutet, dass ich gar nichts wirklich kann.
Ich bin auch nicht stark, sonst würde ich wohl kaum in diesem Moment sein. Sonst würde ich wohl kaum wegen jedem Scheiß heulen und mich lieber in eine fiktive Welt flüchten als etwas für die Realität zu tun.

Kennt ihr das, wenn man in die Zukunft blickt, völlig egal ob nah oder fern. Und man sieht sich genau in einer bestimmten Situation, kann das Bild fast greifen. Und man weiß genau, dass es so oder so ähnlich kommen wird....
Nun ja, im Moment sehe ich mich noch nirgends. Da ist nichts Greifbareres als die Zweifel in meinem Kopf, gepaart mit noch mehr Zweifeln und einem Schuss Verbitterung. Ja und der Hauch an Depression darf nicht fehlen. Ab und zu wird es von einem kommenden und gehenden Tinnitus abgelöst. Es scheint, als wolle er mich verarschen, denn über die Jahre hinweg war es meist der gleiche Ton und auch meist das selbe Ohr. Nun wurde mir geraten den Ton zu summen oder anderweitig nach außen zu tragen. So soll sich das angeblich wieder ausgleichen und das hässliche Piepen verschwindet schneller. Seit neustem aber spielt der Tinnitus verrückt. Er scheint verschiedene Tonlagen auszuprobieren und wechselt dabei mal von einem Ohr zum anderen. Sehr gewitzt...

Ich habe letztens zwei Bücher mit eigens erstellter Playlist gelesen. Sowas finde ich ja super, wenn Autoren etwas greifbares mit ins Buch bringen.. Nun ist folgendes eines meiner neuen Lieblingslieder. Ich kannte es tatsächlich noch nicht....



Jetzt versuche ich es doch noch mal mit dem Schlafen...

Bis demnächst!

Liebste Grüße
Lanika

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Donnerstag, 14. November 2019
Ein bisschen Familienalltag
Meine kleinste Schwester ist im Moment in einem sehr anstrengenden Alter, in dem sie versucht möglichst alles zu horten, was ihr in die Finger kommt. Vom Kindergarten klaut sie regelmäßg und letztens habe ich einen Ring von mir in einer ihrer mehr schlecht als recht gehüteten Schatzkisten gefunden. Schon als sie noch ein wenig jünger war kribbelte es ihr anscheinend gewaltig in den Fingern, denn ohne mit der Wimper zu zucken ließ sie einen Lippenstift aus einem Laden mitgehen. Glücklicherweise war es nur ein Tester...
Nun ja, heute wollte sie meiner Oma eine ihrer Dekofiguren abschwätzen in dem sie ihr weismachen wollte, dass sie diese ja schon bald nicht mehr bräuchte. Meine Oma versuchte ihr klar zu machen, dass dies nicht der Fall sein würde und sagte folgenden Satz: "Ich möchte das so lange behalten, bis ich sterbe."
Meine kleine Schwester bekam plötzlich ganz große Augen und meinte: "Du sterbst doch nicht, Oma. Du bist doch immer für mich da."
Tja, und so bratzig, zickig und nervig sie die meiste Zeit auch ist. Mit den zwei Sätzen hätte sie mich fast zum weinen gebracht.

Nun aber noch eine etwas amüsantere Geschichte, die nun schon ein - zwei Wochen her ist, mir aber just in diesem Moment wieder in den Sinn gekommen ist---
Und zwar war meine älteste Schwester vor kurzem zu Besuch und berichtete, dass sie bereits zum zweiten Mal im Buchenwald war (was kein Wunder ist, da es nur eine halbe Stunde von ihrer Schule entfernt liegt und die Geschichtslehrer in Ermangelung einer Alternative entweder zum Buchenwald fahren oder Hitlers Wege durchs DNT-Weimar nachlaufen)
Na jedenfalls bekam mein lieber Stiefbruder plötzlich ein kalkweises Gesicht und rief toternst und völlig schockiert: "DAS KFZ-LAGER?!"
Selbst meine Schwester - die gerade über ihre Geschichtslehrerin fluchte, die anscheinend einen Aufstand gemacht hat, weil ihre Schüler auf die Idee gekommen sind bei beinahe Null Grad auf dem Buchenwaldgelände einen kleinen Schluck Tee zu trinken - konnte nicht ernst bleiben. Und somit saß unsere Mehrgenerationsfamilie in unserer kleinen Küche und lachte Tränen. Im Nachhinein muss ich nur noch drüber schmunzeln, aber ich fand es trotzdem mal erwähnenswert.

Liebliche Grüße
Lanika

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Mittwoch, 13. November 2019
Sehnsucht

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Samstag, 9. November 2019
Innere Ruhe
Mein Kopf schmerzt, meine Augen fühlen sich an, als würden sie gleich aus ihren Höhlen Quellen und ich könnte einfach nur noch schlafen.
Schon lange habe ich mich nicht mehr so ausgeglichen und ruhig gefühlt wie in diesem Augenblick.
Soeben habe ich das zweite Buch der letzten 5 Tage beendet. Seit heute Nachmittag saß ich in dem Schaukelstuhl in unserer Küche, Wärmflasche und Kissen auf dem Bauch, auf dem Regal daneben eine große Tasse Tee und habe gelesen.
Ich habe es geschafft völlig abzuschalten und in eine andere Welt abzutauchen. Gott, wie habe ich das vermisst!
In meinem Bücherregal liegen sieben weitere ungelesene Bücher. Ich denke drei davon werde ich in einer Woche schaffen. Eins ist auf Englisch... Dafür werde ich Zeit brauchen. Und die anderen sind im Augenblick nicht ganz das, was ich brauche.

Nun, bevor mein Kopf wieder Zeit zum Nachdenken hat und sich aus der Welt, die ich mir in den letzten Stunden geschaffen habe, entziehen kann, werde ich nun schlafen gehen.
Ich hoffe die Ruhe bleibt mir noch ein wenig erhalten.

Habt eine gute Nacht! Oder einen wunderschönen Tag!
Fühlt euch gedrückt!
Lanika

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Mittwoch, 6. November 2019
Das Ende vom Anfang und der Anfang vom Ende
Nach vielen Tagen des Schreckens, bin ich wieder online... Irgendwie hatte ich mein Layout zerschossen und konnte nichts mehr machen.
Jetzt ist es wieder blau, aber es ist alles wieder nutzbar und vorhanden. Das ist die Hauptsache...

Nun... Es gibt viel zu erzählen. Aber ich fasse mich kurz:
Ich habe ganze zwei Tage an der Uni verbracht und bin nun seit ein paar Wochen wieder zu Hause. Ob ich bescheuert bin? Vielleicht. Aber nein. Ob ich schnell aufgebe? Eigentlich nie!
Aber wenn man kaputt ist und darauf keine Rücksicht nimmt, dann passiert es schon mal, dass plötzlich alles über einem zusammen kracht.
Da kann es schon mal vorkommen, dass man einen gesamten Tag damit verbringt, nicht in der Öffentlichkeit, vor tausenden von Menschen, einen ausgereiften Heulkrampf zu bekommen.
Da kann es schon mal passieren, dass man in einer fremden Wohnung sitzt, am Anfang eines Neuanfang und einem das Wasser in strömen vom Gesicht fließt und Rotze permanent ihren Weg nach draußen findet -
Das alles kann schon mal passieren.

Leider ist mir erst in diesem Moment wirklich bewusst geworden, dass ich noch nicht bereit für eine so große Veränderung bin. Oder sagen wir... Nicht mehr.
Vor einem Jahr wäre ich noch ans andere Ende Deutschlands gezogen, um nur so weit weg zu kommen, wie möglich.
Jetzt möchte ich genau hier bleiben wo ich bin. Naja... zumindest in unmittelbarer Nähe.
Sehr wahrscheinlich werde ich nun eine Ausbildung machen.
Ob ich dann noch studiere? Ich weiß nicht. Vielleicht. Ist aber auch eigentlich nicht relevant. Zumindest in diesem Moment nicht.

Man muss eben manchmal erst einen kleinen Nervenzusammenbruch, Panikattacken und ein gestörtes Verhältnis zum Leben bekommen, um zu realisieren, dass man sich selbst so unglaublich viele Steine in den Weg legt...

Ich habe mir ein tiefes, schwarzes Loch gegraben. Und nun versuche ich dort irgendwie wieder herauszukommen. Möglichst alleine. Denn, ich habe es schon einmal alleine geschafft. Mag sein, dass es beim ersten mal kein so großes Loch war... Mag sein, dass ich Hilfe holen sollte. Mag sein.

Heute habe ich meinen Text an den Schreibwettbewerb gesendet. Ich bin sehr gespannt was dabei heraus kommt. Ich mag meinen Text. Und ich finde ihn gut. Aber das sind sicherlich die meisten, die dort dabei sind. Mal sehen...

Und heeey... Ich bin seit ein paar Tagen offiziell 20 Jahre alt. Ausgeschrieben klingt es irgendwie schlimm. Ich dachte immer mit 20 ist man erwachsen und hat sein Leben im Griff. Nun ja... Ich gebe mir Mühe.
Meine kleine Schwester hat mir mit dem Rest der Familie einen Fallschirmsprung geschenkt. Ein großes Ausrufezeichen auf meiner To-Do-Liste.
Wenn es soweit ist, werde ich euch berichten.

Bis dahin... Kopf hoch und Blick nach vorn!

Liebste Grüße
Lanika

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Sonntag, 13. Oktober 2019
Fremd
Ich liege hier auf dem Sofa in einer fremden Wohnung, in einer fremden Stadt und neben mir jemand, den ich seit zwei Stunden kenne. Auf der anderen Seite jemand, den ich zwar schon länger kenne, aber doch nicht so wirklich. Ich fühle mich nicht wohl. Ich fühle mich fremd. Da ist ein ekliges Gefühl in meiner Brust. Und ich habe die gesamte Zeit das Bedürfnis zu heulen. Ich möchte heim. Einfach nur heim, zurück in das Gewusel und Chaos. Und so sehr ich mich gefreut habe alleine zu wohnen, so sehr habe ich im Moment einfach nur Angst davor. Ich hasse Veränderungen. Ich möchte heulen. Aber es geht nicht. Ich mache mir die ganze Zeit Gedanken, was wohl die Person rechts von mir über mich denken könnte.
Es ist einfach alles so komisch.

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Samstag, 12. Oktober 2019
Wenn das Leben zuschlägt: Kapitel 52 oder so
Ich möchte nur noch im Bett liegen und den riesigen Bildschirm vor mir anstarren. Eine Serie nach der anderen schauen und vergessen was um mich herum passiert.
Ich fühle mich so leer und ausgelaugt. Bei der kleinsten Kleinigkeit gehe ich in die Luft oder fange an zu heulen. Wie ein emotionales Wrack. Und irgendwo in mir gibt es einen Teil, den das so richtig anwidert.
Nächste Woche fängt das Studium an und ich habe endlich eine Wohnung gefunden. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Statt dessen ist alles noch schlimmer geworden. Mein Kopf hört nicht mehr auf zu denken und meine Muskeln sind seit Wochen so zum zerreißen gespannt, dass ich mich kaum noch richtig bewegen kann. Alles schmerzt. Ich wünschte ich könnte abschalten, denn eigentlich kann es ja jetzt nur noch Berg auf gehen. Eigentlich gibt es keinen Grund in diesem Zustand zu sein. Und das schlimme daran ist, dass mir das klar ist. Doch ich stecke fest. Irgendwo da, wo es grau und düster ist und ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren außer auf das Flimmern im Fernseher, dass mein Gehirn zu Brei verarbeitet.

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Dienstag, 24. September 2019
Zug fahren
Ich habe das Gefühl, dass das mein Lieblingsthema ist. Ich glaube, dies ist mein Dritter Eintrag dazu. Aber Zug fahren ist auch immer wieder toll. Auch wenn es nur 10 Minuten Fahrt sind... In diesen 10 Minuten kann eine Menge passieren. Man knüpft neue Bekanntschaften, vielleicht sogar Freundschaften oder erlebt die schrägsten Dinge.
Ich mag Zug fahren. Ich mag es, auch wenn es manchmal nervt, wenn der Zug ausfällt oder Stunden zu spät kommt. Ich mag es, auch wenn die Züge oft so überfüllt sind, dass man die halbe Fahrt lang durch den Zug irrt um einen Sitzplatz zu finden und am Ende sowieso im Gang landet.
Denn schließlich sitzen hunderte Menschen im selben Boot. Und wenn der Zug mitten auf der Strecke plötzlich eine technische Störung hat und man die Nacht dort verbringen muss, dann ätzt das, aber im Nachhinein ist es toll, denn man hat vielleicht Freunde vom anderen Ende Deutschlands oder sogar aus einem anderen Land gefunden.
In einem Zug kommen so viele unterschiedliche Menschen zusammen und umso mehr Menschen, desto mehr Rücksicht muss man aufeinander nehmen. Es ist perfekt für die, die die meiste Zeit mit halb geschlossenen Augen durch die Welt gehen, denn sie sind gezwungen ihre Blicke schweifen zu lassen um nicht über den ein oder anderen Koffer zu stolpern oder mit anderen Fahrgästen zusammen zu stoßen. Außerdem sind gerade, die die es die meiste Zeit eilig haben gezwungen zu entschleunigen und anderen zu helfen... Hier ein Beispiel: Fahrgast A ist ein sehr schnell lebender Mensch. So ist es für ihn auch ein Zwang auf seinem reservierten Sitzplatz zu sitzen bevor der Zug losgefahren ist. Allerdings ist er versehentlich einen Abteil zu früh eingestiegen. Nun kommen wir zu Fahrgast B. Fahrgast B ist eine ältere Dame. Sie lebt ihr Leben gemütlich, allein schon aus dem Grund, dass sie gar nicht mehr so schnell kann.
Fahrgast A läuft nun schnellen Schrittes durch das falsche Abteil um ins richtige zu kommen. Doch am Ende des Ganges steht Fahrgast B und versucht ihren schweren Koffer in die Ablage zu hiefen. Sie braucht dazu keine Hilfe, allerdings benötigt sie ein wenig Zeit. Gast A hat nun zwei Möglichkeiten: Sich in Geduld üben oder der älteren Dame seine Hilfe anbieten um rechtzeitig sein Abteil zu erreichen. Er wählt natürlich Möglichkeit 2, denn er ist ein Gewohnheitsmensch und möchte an seinem Platz sein, ehe der Zug los fährt.
Er bietet also der älteren Dame seine Hilfe an. Diese jedoch verneint dankend, schließlich ist sie eine selbstständige Frau und kein schwaches Häschen, dass auf jede Hilfe angewiesen ist. Es braucht nur alles ein wenig mehr Zeit. Und so muss Fahrgast A warten, bis Fahrgast B ihren Koffer in die Ablage gehieft hat. Trotz allem kommt er rechtzeitig an seinem Platz an...

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