Bücher verbinden. Das habe ich heute festgestellt.
Sie fügen zwei Teile zusammen, die sich weit voneinander entfernt haben. Lassen zarte Bände entstehen und wenn man es zulässt, verfestigen sie sich zu einer Brücke, von einer Welt in die andere.
Ich male wieder viel. Lese wieder viel. Mein Alltag besteht aus fremden Gesichtern, fremden Welten und fremden Sprachen. Alles was mich aus dem Hier und Jetzt entführt. Bloß nicht zu viel nachdenken.
Nicht verzweifeln.
Nicht bezweifeln.
Nicht zweifeln.
Erkenntnis des Tages: Ich bin zerrissen. Will zwei gespaltene Wege gleichzeitig gehen.
Der Weg der Stille. Ruhe. Ungefiltertes Nichts. Kein Geräusch. Keine Stimme. Keine Schritte. Kein fremdes Atmen. Einfach nichts. Nur die Stille und ich. Und das möglichst so lange bis mein gesamter Körper damit ausgefüllt ist, bis auf die letzte Zelle.
Der Weg des Trubels. Gesellschaft. Menschen und Freunde, die mich umringen. Gelächter. Musik. Gemeinsame Stille. Gemeinsames laut sein. Schräge Gesänge. Ausgelassenheit. Leben.
Von einer Sekunde auf die Nächste kann sich dein Tag und damit auch deine nächsten Wochen, ja vielleicht sogar dein ganzes Leben ändern.
Gut...ganz so tragisch mag es nicht sein, aber, tja... wäre ich doch mal im Haus geblieben.
Keine Sorge, dies ist kein Bericht über meine Erkrankung an Corina. Die ist mir, meines Erachtens, glücklicherweise erspart geblieben. Und das wird wohl für die nächste Zeit auch so bleiben, denn meinen linken Fuß ziert nun ein weißes Band mit Schleifchen, begleitet von dem lieblichen Duft nach Arnika (es wäre wirklich eine Überlegung wert daraus ein Deo zu machen...).
Jeder Gang ist seit circa 12 Stunden eine Farce. Teilweise auf allen Vieren durch die Wohnung zu krabbeln ist nicht sonderlich erquickend, doch falls dieser Zustand eine Weile anhalten sollte, werde ich wohl bald Arme wie Popeye haben, denn mit denen hieve ich meinen aphroditiösen Körper die Treppen hoch und runter.
Was eigentlich gerade Thema ist?
Nun, so genau weiß ich das auch noch nicht. Aber ganz sicher ist, dass Skateboarden so wie Longboard und überhaupt Boarden nicht zu meinen bisher unentdeckten Talenten gehören. Da stellt sich ja selbst meine vierjährige Schwester besser an.
Tja, mein neues Hobby lief die letzten Tage ganz OK, aber heute hat mich wohl der Übermut gepackt und einmal über die Kante des Boards geschubst. Plötzlich erfüllte ein lautes Knacken meine Ohren und der Boden fing mich auf. Es folgten die Freunde des Übermuts: Schwindel, Tinnitus, Schwärze und Übelkeit. Auch die Ohnmacht ist zwischendurch mal kurz aufgetaucht um "Hallo" zu sagen. Allerdings ist sie nur wenige Sekunden geblieben, denn die Übelkeit wollte sich nicht den Platz streitig machen.
Siehe da, so lag ich auf dem Weg, plötzlich umringt von vier Leuten und versuchte verzweifelt nicht auf die Straße zu kotzen. Tatsächlich ist unsere Nachbarin extra aus dem Haus gekommen um zu helfen, da sie zufällig meinen genialen Stunt mitbekommen hat und sie Erste-Hilfe-Profi ist. Als der erste Schock dann vorbei, mein Gesicht wieder rosig statt käsig war und ich die Schweißperlen von der Stirn gewischt hatte, reckte ich enthusiastisch meinen Daumen in die Luft und rief dem 20 Meter entfernten Nachbarn ein "Alles gut!" zu. Der Arme hatte sich von weitem die Augen aus dem Kopf geglotzt.
Letztendlich begutachtete mein Vater (Mann vom Fach aber leider ohne Röntgengerät) meinen Fuß und jetzt liege ich im Bett und habe entweder einen Bänderriss oder einen angeknacksten Knochen oder beides.
Erstmal abwarten haben sie gesagt. Dass es wirklich weh tut habe ich gesagt. Mal sehen. Nächste Woche hätte ich wieder arbeiten müssen. Das kann ich dann wohl knicken, was nach 26 Tagen zu Hause rumhocken, nicht gerade Begeisterung in mir auslöst. Aber was soll man machen? (Zu Hause bleiben und lachen - haha. Witz lass nach.)
Jetzt war ich eine Woche bei meiner Mutter und meiner Schwester und fahre heute wieder heim.
Ich hätte es ja nicht gedacht, aber ich würde am liebsten noch eine Weile hier bleiben und ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt wieder her zu ziehen. Es ist einfach viel ruhiger hier. Nicht so hektisch. Es hat sich viel geändert.
Schon komisch, irgendwie.
Mal sehen, was auf mich zu kommt.
Mal sehen, wo ich bleibe.
Das Chaos bei meinem Vater mag ich. Ab und zu. Aber am meisten mag ich, den kleinen Mops aufwachsen zu sehen und meinen Teil dazu beizutragen, dass er der süßeste kleine Bruder der Welt wird.
Aber ich mag die Ruhe bei meiner Mutter. Ich mag, dass ich ein eigenes Zimmer habe und mich jederzeit zurückziehen kann. Ich mag, dass ich dort noch zwei sehr gute Freunde habe.
Aber am Ende des Tages, muss ich erst einmal wissen was genau ich mit meinem Leben vorhabe. Erst dann kann ich entscheiden. Alles andere wäre Blödsinn. Oder?
Am Freitag war ich mit meiner Oma und ihren Freunden unterwegs...
Das klingt so, als hätte ich sonst keine Freunde, was so nicht stimmt...sie sind nur alle nicht in unmittelbarer Nähe.
Nun ja...ich war mit ihnen bei einem Konzert von Simon and Garfunkel. Ich habe mir einfach davor schon etwas zur Erheiterung - oder Beteubung, wie mans nimmt - eingeflößt. Denn so lieb ich meine Omi habe, so unglaublich anstrengend ist es auch, wenn sie andauernd davon spricht wie kacke und scheiße die Welt und das Leben sind und wenn sie mich tadelnd ansieht und hysterisch anfängt zu plappern, weil ich nicht meinem Alter enstprechend vor der Bühne rumhüpfe, sondern lieber auf meinem Barhocker sitze, ab und an von meinem Bier trinke und verträumt hin und her wippe.
Seit dem ich die Uni so kurfristig und für alle (am meisten wohl für mich) sehr unerwartet geschmissen habe, schaut sie mir penibel auf die Finger und bekommt öfter mal einen hysterischen Anfall, weil ich nicht nach 3 Wochen wieder gut gelaunt durchs Leben springe, mir einen Job suche und alles um mich herum auf die Reihe kriege. Ich brauche nur länger als zwei Minuten ein Gesicht ziehen, dass nicht heiter und fröhlich ist und schon vergleicht sie mich mit semtlichen depressiven Menschen in unserer Umgebung. Da wäre zum Beispiel mein Großcousin, der nun Anfang 40 ist und gerade erst anfängt sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Er hatte eine Essstörung und keinen sozialen Kontakt zur Außenwelt. Der Unterschied von ihm zu mir ist jedoch, dass er Schwul ist und sich das all die Jahre nicht eingestehen wollte und deshalb völlig aus dem Leben gerissen war.
Dann wäre da noch eine gute Freundin von Oma, die ab und zu in depressive Phasen verfällt und die dann einen Arschtritt braucht um sich wieder aufzuraffen. Mag sein, dass ich im Moment auch sehr viele Arschtritte brauche und meine Gefühlslage von Tag zu Tag hin und her schwinkt. Aber dehalb würde ich mich noch lange nicht als depressiven Menschen bezeichnen, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Das ist ein Zustand, der seit einem Jahr immer mal wieder auftritt. Es ist scheiße, aber nichts was ich nicht wieder auf die Reihe kriege.
Wie auch immer...der Abend war trotzdem schön. Ich liebe Livemusik - wenn es nicht zu viele Menschen sind - und musste feststellen, dass ich doch mehr Lieder der Band kenne, als gedacht. Ich liebte die Musik der 70er/80er eh schon, aber jetzt erst recht.
Gestern bin ich zu meiner Schwester und meiner Mutter gefahren. Meine Schwester und ich fahren gleich in die Stadt zum Poetry Slam.
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
Fühlt euch gedrückt!
Ich kann nicht schlafen. Mal wieder.
In meinem Kopf herrscht Chaos. Viele Stimmen, die sich gegenseitig anschreien und miteinander diskutieren.
Ich verstehe nicht, wie meine Eltern stolz auf mich sein können. Mir geht es nicht in den Kopf warum sie mich so oft in den Himmel loben und mich so sehen, wie sie mich sehen: stark, durchsetzungsfähig, ehrgeizig, kreativ blaaaaaaaa
Außer meinem Abitur habe ich noch nie etwas in meinem Leben fertig gemacht. Ich fange immer viel an, aber beenden tue ich es nie.
Ich kann viele Dinge. Aber ich kann alles nur so halb, was ja wiederum eigentlich bedeutet, dass ich gar nichts wirklich kann.
Ich bin auch nicht stark, sonst würde ich wohl kaum in diesem Moment sein. Sonst würde ich wohl kaum wegen jedem Scheiß heulen und mich lieber in eine fiktive Welt flüchten als etwas für die Realität zu tun.
Kennt ihr das, wenn man in die Zukunft blickt, völlig egal ob nah oder fern. Und man sieht sich genau in einer bestimmten Situation, kann das Bild fast greifen. Und man weiß genau, dass es so oder so ähnlich kommen wird....
Nun ja, im Moment sehe ich mich noch nirgends. Da ist nichts Greifbareres als die Zweifel in meinem Kopf, gepaart mit noch mehr Zweifeln und einem Schuss Verbitterung. Ja und der Hauch an Depression darf nicht fehlen. Ab und zu wird es von einem kommenden und gehenden Tinnitus abgelöst. Es scheint, als wolle er mich verarschen, denn über die Jahre hinweg war es meist der gleiche Ton und auch meist das selbe Ohr. Nun wurde mir geraten den Ton zu summen oder anderweitig nach außen zu tragen. So soll sich das angeblich wieder ausgleichen und das hässliche Piepen verschwindet schneller. Seit neustem aber spielt der Tinnitus verrückt. Er scheint verschiedene Tonlagen auszuprobieren und wechselt dabei mal von einem Ohr zum anderen. Sehr gewitzt...
Ich habe letztens zwei Bücher mit eigens erstellter Playlist gelesen. Sowas finde ich ja super, wenn Autoren etwas greifbares mit ins Buch bringen.. Nun ist folgendes eines meiner neuen Lieblingslieder. Ich kannte es tatsächlich noch nicht....
Jetzt versuche ich es doch noch mal mit dem Schlafen...
Meine kleinste Schwester ist im Moment in einem sehr anstrengenden Alter, in dem sie versucht möglichst alles zu horten, was ihr in die Finger kommt. Vom Kindergarten klaut sie regelmäßg und letztens habe ich einen Ring von mir in einer ihrer mehr schlecht als recht gehüteten Schatzkisten gefunden. Schon als sie noch ein wenig jünger war kribbelte es ihr anscheinend gewaltig in den Fingern, denn ohne mit der Wimper zu zucken ließ sie einen Lippenstift aus einem Laden mitgehen. Glücklicherweise war es nur ein Tester...
Nun ja, heute wollte sie meiner Oma eine ihrer Dekofiguren abschwätzen in dem sie ihr weismachen wollte, dass sie diese ja schon bald nicht mehr bräuchte. Meine Oma versuchte ihr klar zu machen, dass dies nicht der Fall sein würde und sagte folgenden Satz: "Ich möchte das so lange behalten, bis ich sterbe."
Meine kleine Schwester bekam plötzlich ganz große Augen und meinte: "Du sterbst doch nicht, Oma. Du bist doch immer für mich da."
Tja, und so bratzig, zickig und nervig sie die meiste Zeit auch ist. Mit den zwei Sätzen hätte sie mich fast zum weinen gebracht.
Nun aber noch eine etwas amüsantere Geschichte, die nun schon ein - zwei Wochen her ist, mir aber just in diesem Moment wieder in den Sinn gekommen ist---
Und zwar war meine älteste Schwester vor kurzem zu Besuch und berichtete, dass sie bereits zum zweiten Mal im Buchenwald war (was kein Wunder ist, da es nur eine halbe Stunde von ihrer Schule entfernt liegt und die Geschichtslehrer in Ermangelung einer Alternative entweder zum Buchenwald fahren oder Hitlers Wege durchs DNT-Weimar nachlaufen)
Na jedenfalls bekam mein lieber Stiefbruder plötzlich ein kalkweises Gesicht und rief toternst und völlig schockiert: "DAS KFZ-LAGER?!"
Selbst meine Schwester - die gerade über ihre Geschichtslehrerin fluchte, die anscheinend einen Aufstand gemacht hat, weil ihre Schüler auf die Idee gekommen sind bei beinahe Null Grad auf dem Buchenwaldgelände einen kleinen Schluck Tee zu trinken - konnte nicht ernst bleiben. Und somit saß unsere Mehrgenerationsfamilie in unserer kleinen Küche und lachte Tränen. Im Nachhinein muss ich nur noch drüber schmunzeln, aber ich fand es trotzdem mal erwähnenswert.
Mein Kopf schmerzt, meine Augen fühlen sich an, als würden sie gleich aus ihren Höhlen Quellen und ich könnte einfach nur noch schlafen.
Schon lange habe ich mich nicht mehr so ausgeglichen und ruhig gefühlt wie in diesem Augenblick.
Soeben habe ich das zweite Buch der letzten 5 Tage beendet. Seit heute Nachmittag saß ich in dem Schaukelstuhl in unserer Küche, Wärmflasche und Kissen auf dem Bauch, auf dem Regal daneben eine große Tasse Tee und habe gelesen.
Ich habe es geschafft völlig abzuschalten und in eine andere Welt abzutauchen. Gott, wie habe ich das vermisst!
In meinem Bücherregal liegen sieben weitere ungelesene Bücher. Ich denke drei davon werde ich in einer Woche schaffen. Eins ist auf Englisch... Dafür werde ich Zeit brauchen. Und die anderen sind im Augenblick nicht ganz das, was ich brauche.
Nun, bevor mein Kopf wieder Zeit zum Nachdenken hat und sich aus der Welt, die ich mir in den letzten Stunden geschaffen habe, entziehen kann, werde ich nun schlafen gehen.
Ich hoffe die Ruhe bleibt mir noch ein wenig erhalten.
Habt eine gute Nacht! Oder einen wunderschönen Tag!
Fühlt euch gedrückt!
Lanika
Nach vielen Tagen des Schreckens, bin ich wieder online... Irgendwie hatte ich mein Layout zerschossen und konnte nichts mehr machen.
Jetzt ist es wieder blau, aber es ist alles wieder nutzbar und vorhanden. Das ist die Hauptsache...
Nun... Es gibt viel zu erzählen. Aber ich fasse mich kurz:
Ich habe ganze zwei Tage an der Uni verbracht und bin nun seit ein paar Wochen wieder zu Hause. Ob ich bescheuert bin? Vielleicht. Aber nein. Ob ich schnell aufgebe? Eigentlich nie!
Aber wenn man kaputt ist und darauf keine Rücksicht nimmt, dann passiert es schon mal, dass plötzlich alles über einem zusammen kracht.
Da kann es schon mal vorkommen, dass man einen gesamten Tag damit verbringt, nicht in der Öffentlichkeit, vor tausenden von Menschen, einen ausgereiften Heulkrampf zu bekommen.
Da kann es schon mal passieren, dass man in einer fremden Wohnung sitzt, am Anfang eines Neuanfang und einem das Wasser in strömen vom Gesicht fließt und Rotze permanent ihren Weg nach draußen findet -
Das alles kann schon mal passieren.
Leider ist mir erst in diesem Moment wirklich bewusst geworden, dass ich noch nicht bereit für eine so große Veränderung bin. Oder sagen wir... Nicht mehr.
Vor einem Jahr wäre ich noch ans andere Ende Deutschlands gezogen, um nur so weit weg zu kommen, wie möglich.
Jetzt möchte ich genau hier bleiben wo ich bin. Naja... zumindest in unmittelbarer Nähe.
Sehr wahrscheinlich werde ich nun eine Ausbildung machen.
Ob ich dann noch studiere? Ich weiß nicht. Vielleicht. Ist aber auch eigentlich nicht relevant. Zumindest in diesem Moment nicht.
Man muss eben manchmal erst einen kleinen Nervenzusammenbruch, Panikattacken und ein gestörtes Verhältnis zum Leben bekommen, um zu realisieren, dass man sich selbst so unglaublich viele Steine in den Weg legt...
Ich habe mir ein tiefes, schwarzes Loch gegraben. Und nun versuche ich dort irgendwie wieder herauszukommen. Möglichst alleine. Denn, ich habe es schon einmal alleine geschafft. Mag sein, dass es beim ersten mal kein so großes Loch war... Mag sein, dass ich Hilfe holen sollte. Mag sein.
Heute habe ich meinen Text an den Schreibwettbewerb gesendet. Ich bin sehr gespannt was dabei heraus kommt. Ich mag meinen Text. Und ich finde ihn gut. Aber das sind sicherlich die meisten, die dort dabei sind. Mal sehen...
Und heeey... Ich bin seit ein paar Tagen offiziell 20 Jahre alt. Ausgeschrieben klingt es irgendwie schlimm. Ich dachte immer mit 20 ist man erwachsen und hat sein Leben im Griff. Nun ja... Ich gebe mir Mühe.
Meine kleine Schwester hat mir mit dem Rest der Familie einen Fallschirmsprung geschenkt. Ein großes Ausrufezeichen auf meiner To-Do-Liste.
Wenn es soweit ist, werde ich euch berichten.